DerletzteKuenstler

Der letzte Künstler

 

 

Zitat aus der Sächsischen Zeitung vom 10.02.2021

“Was macht ein Maler und Grafiker, der im Lockdown gefangen ist? Oskar Staudinger aus Dresden inszeniert die Krise selbst als Performance […] Beim flüchtigen Blick durch die Scheibe musste manch einer zweimal hinsehen. In dem leeren Galerieraum der Alten Feuerwache in Loschwitz kniete ein Mann auf dem Boden, nackt und nur mit weißer Maske geschützt. Der Mann malte sich selbst. Immer wieder. Wie im Hamsterrad der Krise, aus der er keinen Ausweg sah.”

Text: Henry Berndt


Ein Performativer Akt von und mit Oskar Staudinger

 

Ein Jahr im Lockdown – Oskar Staudinger zeigt eine beängstigende Performance vom Künstler, dessen Existenzangst sicht-und greifbar wird: er zeichnet nackt Akt – ein Selbstportrait mit Maske. Den Spiegel neben und vor sich, das Fenster ohne Schutz.  Er folgt damit einem Aufruf der Galerie der Alten Feuerwache Loschwitz zur temporären Nutzung der leeren Räume.   An 2 Tagen setzte er sich den ungeschützten Blicken Vorübergehender aus. Zustimmende oder kontroverse Debatten konnte er nicht hören – die Fenster/Türen blieben verschlossen.  Doch der Künstler, der ansonsten allein in seinem Atelier arbeitet, versucht hier seine nackte Haut zu retten – vor Vergessen, vor Vereinsamung, vor Existenzverlust.  Damit steht er für alle anderen Kunstschaffenden, die seit dem Lockdown nicht gesehen/gehört werden können.

Während  Arbeiten von Oskar Staudinger durch die Fenster der Galerie Kunst&Eros auf der Hauptstraße 15 einsehbar sind, bleiben andere Galerien, wie eben die der Alten Feuerwache Loschwitz, leer, unbebildert, unbehaust, unbesucht.

Seit dem 1.Februar macht die Aktion „Kulturgesichter Dresden“ auf die Situation der Kunst- und Kulturschaffenden in Dresden mit einer Fotoaktion aufmerksam.

Oskar Staudinger kann man, wenn schon nicht in einer Ausstellung, jedoch auf seiner Internetseite besuchen: https://oskarstaudinger.com/de/home/

und die „Kulturgesichter Dresden“ hier: https://www.cybersax.de/kulturgesichter/

Text: Solvig Frey  07. Februar 2021


06./07.02.2021

“Bei Oskar Staudinger verwandelte sich der Raum in ein Atelier. An zwei Tagen thematisierte er seine Sicht auf die Auswirkungen der Krise auf seinen Berufsalltag:

Dem Künstler – nach einem Jahr Pandemie und immer wiederkehremden Lockdown – fehlt die Öffentlichkeit. Fehlende Ausstellungen und Messen, geschlossene Galerien berauben ihn seiner Existenzberechtigung. Social Distancing zwing ihn in die Isolation. Er kämpft wie die gesamte Berufsgruppe ums nackte Überleben. Ein Gefühl des Ausgeliefert-Seins macht sich breit. Im Kampf um die Existenz ist es die Rückbesinnung auf das Selbst, die sich im Akt und im Porträt desselbigen zeigt. Die Maske wird zum Symbol der Pandemie: zwischen Schutz und Hilflosigkeit.”

Text: Maren Marzilger

Fotos: KC Wagner

Feuerwache Loschwitz


 

2 Gedanken zu „DerletzteKuenstler“

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